WBCE CMS – Way Better Content Editing.
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Hallo Zusammen,
gibt es Leute, die ihre Website bereits auf barrierefrei umgestellt haben?
Geht das mit WBCE so, dass Prüfungen darauf gut bestehen?
Konkret: ich habe einen Kunden, bei dem die bestehende Seite geändert werden muss.
Da ich aber meinen Schwerpunkt im Design habe, würde ich mich freuen, einen Entwickler zu finden, der mir da weiterhelfen könnte. Natürlich gegen Bezahlung.
Viele Grüße
Rose
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Das lässt sich jetzt so pauschal nicht beantworten, es kommt darauf an, wie das Template aufgebaut ist, wie umfangreich die Seite ist und welche Features verwendet werden und inwieweit Anpassungen am Erscheiningsbild akzeptabel sind.
Grundsätzlich ist es durchaus möglich, barrierefreie Websites mit WBCE zu erstellen.
Ein grober Fallstrick ist die Bedienbarkeit mit der Tastatur. Die wenigsten Multilevel-Navigationen lassen sich mit der Tastatur bedienen, d.h. die Untermenüs klappen nicht auf oder die darin befindlichen Einträge lassen sich nicht ansteuern.
Ebenso hat in der Vergangenheit kaum jemand an den "Skip to content"-Button gedacht, um für Screenreader die Navigation zu überspringen.
Sehr hilfreich sind die Infos auf
https://kulturbanause.de/blog/das-barri … umsetzung/
Ansonsten muss man die betreffende(n) Seiten dann direkt mal mit https://wave.webaim.org/ oder dem Accessibility-Lighthouse aus den Chrome-Devtools checken und schauen, was/wo konkret bemängelt wird. Oft sind es fehlende oder redundante Alternativtexte für Bilder, fehlende Labels für Formularfelder oder zu schwacher Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund. Alles keine Raketenwissenschaft, nur halt viel manueller Aufwand.
Sorgen sind wie Nudeln: man macht sich meist zu viele.
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webbird
... wie Florian schon sagt, hängt es in der Regel nicht so sehr vom CMS ab, sondern von deinem Template, und ggf. vom WYSIWYG-Editor (einige schreiben etwas komisches Markup) und den Redakteuren ab, ob die Seiten barrierearm sind.
Es gibt eine ganze Reihe vom Browser-Erweiterungen, um automatische Tests durchzuführen (Wave, Axe, Fae, Andi, AInspector, AInsights, AChecker, Equal Access, ARC, verschiedene a11y-CSS ... sowie etliche Tools für speziellere Tests) - allerdings sind diese Tools für eine richtige Prüfung auf Barrierearmut nicht ausreichend, das ist dann Handarbeit und benötigt in den Details dann doch einen guten Batzen Hintergrundwissen.
Und dann hängt es auch ein wenig davon ab, ob du die Seiten barrierarm machen _möchtest_ (dann kann man es vielleicht etwas entspannter angehen und erst die wichtigen Baustellen abarbeiten), oder ob man alle gesetzlichen Vorgaben erfüllen _muss_ (ab Juni 25 gilt der European Accessibility Act).
Such dir eine der zahlreichen Checklisten zum Abarbeiten, relativ komfortabel / übersichtlich geht das auch mit dem Selbstbewertungs-Tool von studio.bitvtest.de. Und wenn dir das Hintergrundwissen fehlt, muss man jemand für Test und Fix (eine Erklärung, die nur alle Mängel aufzählt, ist ja nicht sinnvoll) bezahlen ... und das ist - wie ja irgendwie alles - nicht so ganz billig (so ab 2500 € nach www.aktion-mensch.de/inklusion/barrierefreiheit/barrierefreie-website/kosten-barrierefreie-website). Zudem muss die Prüfung auch bei jeder wesentliche Änderung, ansonsten mindestens jahrlich wiederholt werden ...
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florian, webbird
Es kommt auch noch darauf an, ob auch das Backend barrierearm sein muss. "Nur" das Frontend kriegt man sicherlich hin, kommt auch noch auf die Module an.
Wenn es ein öffentlicher Auftraggeber ist, wäre meine Tendenz: Die Finger davon lassen. Die Meßlatte hängt in unerreichbaren Sphären, wenn man nicht gut geschult ist und genau weiß, worauf zu achten ist. Ganz unabhängig vom CMS.
Automatisierte Tests sind nur recht oberflächlich, die prüfen z.B. auch nur, ob es bei Bildern ein ALT-Attribut gibt, und nicht, ob da auch was Sinnvolles drin steht. Zudem gibt es nach meiner Erfahrung einen ordentlichen Deutungsspielraum - ich hatte im Hauptberuf Fälle, wo ein Expertenteam eine bestimmte Umsetzung empfohlen hat, die dann das Test-Team mit dem Status "rot" (durchgefallen) bewertet hat. Und das sind beides gut geschulte und bezahlte Profis im Behördenumfeld, die den gleichen Kriterienkatalog benutzen, und keine Hobbyisten.
Last edited by webbird (11.03.2025 12:41:29)
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Ich kann, wenn ich will, aber wer will, dass ich muss, kann mich mal
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mk70, jean
Hallo Zusammen,
erst mal vielen Dank für eure Tipps.
Es sind zwei Kunden bis jetzt betroffen. Ein Hotel (Einzelbetrieb) und ein Vermieter von Parkplätzen.
Bin am Überlegen, beide abzugeben oder zumindest mir eine Bestätigung geben lassen, dass ich nicht haftbar gemacht werden kann, wenn es zu einer Abmahnung kommen sollte.
Viele Grüße
Rose
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So sehr ich den Gesetzgeber verstehe, für die meisten kleineren Unternehmen ist das kaum noch zu machen. Da war schon die DSGVO ein großes Problem, damals hab ich z.B. meine Webseite abgeklemmt, aber das jetzt auch noch...
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Ich kann, wenn ich will, aber wer will, dass ich muss, kann mich mal
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@webrose: Bist Du sicher, dass die Betriebe wirklich > 2 Mio. Umsatz p.a. machen und mehr als 9 Vollzeitmitarbeiter haben? Weil das BFSG nur dann greift. Sonst gilt man als Kleinunternehmen und ist nicht betroffen. Siehe auch https://bfsg-gesetz.de/check/
Last edited by florian (11.03.2025 18:32:57)
Sorgen sind wie Nudeln: man macht sich meist zu viele.
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jean
@florian - ja, das Hotel ist grad so drüber, der Parkplatzvermieter hat halt ein onlinebuchungssystem (Modul hat ein befreundeter Programmierer geschrieben, der leider auch keine Ahnung von barrierefreier Umsetzung hat) und das Unternehmen hat über 2 Millionen Umsatz. Nun trifft es eventuell auch noch einen Handswerksbetrieb.
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Florian hat Recht mit den Ausnahmen im BFSG für Kleinstunternehmen (aber nicht für alle!), und webbird hat natürlich Recht, daß die technischen Details ziemlich fieselig sein können (wer mal in den github-Foren von w3c verfolgt hat, welche Kombination von role und aria-Attributen es JAWS ermöglicht, einen toggle-tip sinnvoll anzusagen, ist dann doch schnell etwas entmutigt) - aber davon abgesehen sollte _natürlich_ jede jetzige Webseite ausreichend barrierearm gebaut sein - aus Eigeninteresse (mensch will ja möglicht viele Leute erreichen) und aus - sag ich mal so - Höflichkeit gegenüber den vielen "Minderheiten" (wobei Minderheiten ja der falsche Begriff ist: der Anteil der Bevölkerung mit Sehprobleme, motorische Einschränkungen etc. ist ziemlich groß).
Aber eine grundsätzlich barrierearme Webseite (jenseits der vollen Konformität) erreicht mensch schon mit fehlerfreiem Markup, semantischen Tags, halbwegs durchdachten Farben und etwas Aufmerksamkeit im Pareto-Prinzip ... das kann und sollte eigentlich jeder Web-Designer leisten (immerhin pfriemeln wir schon seit 25 Jahren an der Problematik rum, und ich kenne Leute, die schon seit 25 Jahren schwer von der allgemeinen Transusigkeit genervt sind).
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der Parkplatzvermieter hat halt ein onlinebuchungssystem (Modul hat ein befreundeter Programmierer geschrieben, der leider auch keine Ahnung von barrierefreier Umsetzung hat) und das Unternehmen hat über 2 Millionen Umsatz.
<offtopic>
2 Millionen Umsatz mit -> Parkplatzvermietung <- ? Meine Güte, wie teuer müssen diese Stellplätze sein?
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Sorgen sind wie Nudeln: man macht sich meist zu viele.
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Ich hab den falschen Job...
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ruebezahl
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